SnyiOsty

ABOUT

SnyiOsty is the lyrical - experimental project initiated by Emilia Niezbecka which occures in cooperation with many different musicians and artists as well as a solo project. It can take place and shape in many different ways: as a street art, stage performance, exibition, a video/audio recording... She is working with poems, pictures and music as well as with movement and space to create new forms of expression (searching for a new language in the old structures) using connections between interdisciplinary forms of creation. SnyiOsty is combining the old and the new : new experimental forms are melting with well known styles, influencing each other and transforming.

SNYiOsty with Alicja Wasilewska

SNYiOsty Solo

Video: Alicja Zell

LYRICS

Alicja Wasilewska & Emilia Niezbecka

Translation to German and English: Emilia Niezbecka and Dennis Wasilowski

  1. Nebel und Nachtigall Text: Kazimiera Iłłakowiczówna, Musik: Emilia Niezbecka
  2. Die Verrückte tanzt (Wariatka tańczy) Text: A.Osiecka, Musik: Seweryn Krajewski, Variation: Emilia Niezbecka
  3. Im Überfluss Text : W. Szymborska, Musik: Emilia Niezbecka
  4. Zwei Vögel Text: Kazimiera Iłłakowiczówna, Musik: Emilia Niezbecka
  5. Idzie Niebo Text : Ewa Szelburg-Zarembina, Musik: Emilia Niezbecka
  6. Die Hexe Text: Kazimiera Iłłakowiczówna, Musik: Emilia Niezbecka

1. Nebel und Nachtigall

Spät im Mai auf der Wiese Stehen die Nebel grundlos auf

Auf den dünnen Zweigen gewachsen können sie nicht schnell Wettlaufen

Sie strecken ihre stumpfen Köpfe zur jungen Mai-Birke Einige sind dichter, andere - blasser Sie kneten die Luft mit ihren Pfoten

Und am Waldrand sprenkelt die Nachtigall reine Vokale hinunter Wassertröpfchen

2. Die Verrückte

Die Nacht ist schwarz, der Rhum ist weiß Berge von Orangen sind gold Das Haus bebt, es wird gefeiert Die Verrückte tanzt, ihr Kleid ist rot, genauso wie ihr Schmerz

3. Im Überfluss

Ich bin wer ich bin. Unbegreiflicher Zufall wie jeder Zufall. Andere Ahnen könnten doch die meinen sein, und auch aus einem anderen Nest könnte ich ausfliegen, unter einem anderen Baumstamm im Schuppenkleid hervorkriechen. In der Garderobe der Natur gibt es viele Kostüme. Das Kostüm der Spinne, der Möwe, der Feldmaus. Jedes passt sofort wie angegossen und man trägt es artig bis zum Verschleiß. Ich habe es mir auch nicht ausgesucht, aber ich beklage mich nicht. Ich könnte jemand sein viel weniger einzeln. Jemand aus einem Fischschwarm, Ameisenhaufen, summenden Bienenvolk, vom Wind gerütteltes Teilchen der Landschaft. Jemand viel weniger glücklich, gezüchtet für einen Pelz, für eine festliche Tafel, Etwas, was unter Glas schwimmt. Ein Baum an die Erde gefesselt, dem sich ein Brand nähert. Ein Halm zertreten vom Lauf der unbegreiflichen Ereignisse. Ein Individuum unter einem dunklen Stern, der für die anderen strahlt. Und was, weckte ich in den Menschen Angst, oder nur Abscheu, oder nur Mitleid? Wäre ich geboren nicht in dem richtigen Stamm und blieben vor mir verschlossen alle Wege? Das Schicksal war zu mir bisher gnädig. Es könnte mir nicht gegeben sein die Erinnerung an gute Zeiten. Es könnte mir genommen sein der Hang zu vergleichen. Ich könnte ich selbst sein - jedoch ohne zu staunen, und das würde bedeuten jemand ganz anderes.

© Wisława Szymborska: Aus dem Band "Wiersze wybrane", Wydawnictwo a5, Kraków, 2000.

Deutsche Übersetzung © Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff

4. Two birds

There was once a deaf-mute bird, we know so little about birds... He was scudding every morning to spy on his brother nightingale who was shaking on a twig while screaming with wide opened beak. And the deaf-mute, meanwhile, without any convulsions and noise rummaged through bushes hunting worms. In the morning they were falling asleep, each one in it's own way, one was satiated, the other - hungry and both of them so happy. Only the deaf-mute has been wandering till now...we know so little about birds.

5. Der Himmel zieht mit der dunklen Nacht

Der Himmel zieht mit der dunklen Nacht und trägt eine Schürze voller Sterne. Die Sterne glänzen und blinken so stark, dass die kleinen Vögel aus ihren Nesten herausschauen. Als sie herausschauen sehen sie die Sterne und wollen nicht mehr schlafen. Sie meckern, bocken herum - jeder Vogel fordert einen Stern für sich. "Die Sterne sind keine Spielzeuge, die Nacht wird sich darüber ärgern, hey! Seid still! Sonst wird euch eine lahme Katze hören! AAA".

6. Die Hexe

Ich habe einen sprechenden Vogel Ich habe schwatzendes Wasser Ich habe einen alten Zauberer Du darfst seinen Bart halten

Ich habe eine Schlange im Garten Sie lebt zwischen Bäumen im Gras Drei gelehrte Hornissen Sie wohnen in meinem Ärmel Einen wunderschönen Star Einen Frosch, einen Mistkäfer und einen Igel, eine kluge, weiße Dohle, flauschige Gefieder-Knäulchen.

Mein Vogel wird dich ansprechen wenn du es gar nicht erwartest Mein trauriger Drache wird deine Füße mit seinen Tränen übergießen.

Dein allerster Traum  hat bei mir seinen Ursprung Bei mir wohnt die Freude, Die du in die Fremde rausgeschickt hast.

Wenn du zu mir kommst und die bewaffnete Wachmannschaft austrickst zeige ich dir dein eigenes Herz  in einer kleinen Schachtel.

FLYER and LYRICS BOOKLET

flyer illustration: Hanna Krajnik, booklet-artwork and flyer design: Emilia Niezbecka

PERFORMANCE

CONTACT

eniezbecka@gmail.com